Kursbeschreibung

 

Wir werden im Kurs die verschiedenen Landschaften Neuseelands bewusst erleben, dazu werden wir zugehörig zu den fünf Elementen Orte aufsuchen, die insbesondere mit Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum in Verbindung stehen.

 

Die Studienreise ermöglicht es den Teilnehmern, eine tiefe Verbindung zu den natürlichen Landschaften Neuseelands und den Elementen in der Natur herzustellen. Durch geführte Meditationen, Achtsamkeitspraxis und das bewusste Erleben der fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum) können die Teilnehmenden sowohl physisch-psychische als auch spirituelle Impulse erfahren.

Die Kombination aus Landschaftstherapie- und Elementepraxis bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um innere Balance, Heilung und Einsicht zu fördern.

 

Orte

Abgelegenen Orte in Neuseeland bieten die ideale Umgebung für eine tiefe, ruhige und transformative Erfahrung der Wirkung von Landschaft und der darin wirksamen Elemente. Sie ermöglichen eine intensive Naturerfahrung fernab des Touristenstroms, die auf die psychische Wirkung von Landschaften und die persönliche spirituelle Entwicklung ausgerichtet ist.

 

Unterkünfte
an alle Orte werden wir in einfachen Unterkünfte, Hostels oder Backpacker-Lodges sein, diese Orte sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Diese Variante ist komfortabler (kein Zelten und keine Campingausrüstung nötig) und bleibt dennoch naturnah, um die Verbindung zu den Elementen und der Landschaft zu wahren.

 

Kosten

Für Unterkünfte, Verpflegung & Fahrtkosten (insgesamt ca 1500km) ist mit einer Kursgebühr von 2500€ zu rechnen.

Der Flug/Transfer ist nicht in der Kursgebühr enthalten, hier liegen die Preise für Hin-/Rückflug zusammen bei ab 2000€.

 

Diese Angaben sind unverbindlich und als erste Orientierung gedacht.

 

Indigene Kultur: Landschaft & Elemente

Wir werden an den verschiedenen Orten nach Möglichkeit auch in direktem Kontakt mit der Kultur der neuseeländischen Ureinwohner kommen und deren ganzheitlichem Gesundheitsansatz kennen lernen.

 

Die 5 Elemente

Die fünf Elemente in der Kultur der Maori, auch bekannt als "Ngaru", sind wichtige Konzepte, die verschiedene Aspekte des Lebens und der Natur repräsentieren. Hier sind ihre Bedeutungen:

 

Himmel (Rangi): Steht für den Vaterhimmel, das Göttliche und das Übernatürliche.

Erde (Papa): Symbolisiert die Muttererde, Fruchtbarkeit und die physische Welt.

Luft (Raki): Umfasst den atmosphärischen Raum, den Atem und die Lebenskraft.

Feuer (Ahi): Representiert Wärme, Licht, Energie und die Kraft des Schöpfers.

Wasser (Moana): Steht für die Meere, Seen, Flüsse und das Leben selbst.

 

In der Kultur der Maori sind die Elemente mit bestimmten Orten und symbolischen Räumen verbunden, die oft in spirituellen Praktiken und Ritualen eine Rolle spielen. Diese Orte sind nicht unbedingt festgelegte "Ritualorte" für jedes Element, sondern beziehen sich auf heilige Stätten und natürliche Landschaften, die mit den jeweiligen Elementen assoziiert werden. Hier einige Beispiele:

 

Himmel (Rangi): Der Himmel selbst wird als spiritueller Ort gesehen, der Vater Himmel (Ranginui) genannt wird. Bestimmte hohe Orte wie Berge (maunga) gelten als besonders heilig, da sie näher an den Himmeln sind und somit die Verbindung zu den Göttern (atua) und Ahnen symbolisieren.

 

Erde (Papa): Die Erde, Papatuanuku, wird oft in Verbindung mit der Fruchtbarkeit der Erde, der Landwirtschaft und der Familie gebracht. Rituale, die die Erde ehren, finden oft an Orten statt, die eng mit der Erde verbunden sind, wie z. B. heilige Wälder (wāhi tapu) oder bestimmte fruchtbare Gebiete. Marae (heilige Versammlungsorte) können ebenfalls als symbolische Verbindung zur Erde dienen.

 

Luft (Raki): Die Luft und der Wind sind in der Maori-Kultur wichtige Aspekte der Spiritualität. Zeremonielle Orte, an denen die Winde und die Bewegungen der Luft besonders stark sind, wie Küsten oder Berggipfel, können rituelle Bedeutung haben, besonders in Bezug auf Kommunikation mit den Geistern oder den Ahnen.

 

Feuer (Ahi): Feuer spielt eine wichtige Rolle in rituellen Zeremonien, vor allem in Reinigungs- und Übergangsritualen, z. B. bei Beerdigungen oder Übergangsritualen. Feuerstellen (ahi kā – das dauerhafte Feuer) auf dem Marae symbolisieren die dauerhafte Verbindung eines Clans oder Stammes mit ihrem Land. Auch vulkanische Orte, die das Feuer aus dem Inneren der Erde repräsentieren, wie die geothermalen Gebiete in Rotorua, haben eine besondere Bedeutung.

 

Wasser (Moana): Flüsse (awa), Seen (roto) und das Meer (moana) sind wichtige rituelle Orte für Reinigung und spirituelle Erneuerung. Wasserrituale, wie die Taufe oder das Eintauchen in Flüsse, werden durchgeführt, um spirituelle Reinheit zu erlangen oder eine neue Lebensphase zu beginnen. Einige Gewässer werden auch als heilig betrachtet und haben eine starke Verbindung zu bestimmten Ahnen oder Geistern.

 

Insgesamt sind die Elemente in der Maori-Kultur eng mit natürlichen Landschaften und Orten verbunden, die als heilig gelten. Diese Orte werden für rituelle Handlungen genutzt, die die Verbindung zwischen den Maori und den Elementen der Natur betonen.

Die Maori-Kultur hat zahlreiche heilige Orte, die eine tiefe spirituelle und kulturelle Bedeutung haben. Diese heiligen Orte, auch wāhi tapu genannt, können natürliche Landschaftsmerkmale, historische Stätten oder Orte sein, die mit mythologischen Erzählungen, Ahnen oder spirituellen Kräften verbunden sind:

 

1. Marae

Marae sind zentrale Versammlungsorte, die als heiliger Raum für Zeremonien, Rituale, Versammlungen und wichtige Ereignisse wie Begräbnisse (tangihanga) dienen. Jeder Clan (iwi) oder Stamm hat ein eigenes Marae, das als spirituelle Heimat der Gemeinschaft gilt. Es repräsentiert die Verbindung zwischen den Menschen, ihren Ahnen und den Göttern.

Die Gebäude auf einem Marae, besonders das Versammlungshaus (wharenui), sind oft kunstvoll gestaltet und symbolisieren den Körper eines Vorfahren.

 

2. Berge (Maunga)

Viele Berge (maunga) sind für die Maori heilig, da sie als die Wohnorte der Götter und Ahnen gelten. Sie sind Orte der Kraft und Spiritualität.

Ein berühmtes Beispiel ist Mount Taranaki auf der Nordinsel, der als heiliger Ort für die Taranaki-iwi gilt. Auch Mount Hikurangi auf der Ostküste der Nordinsel hat große Bedeutung und ist mit der Erschaffungsgeschichte der Maori verbunden.

 

3. Flüsse und Seen (Awa und Roto)

Flüsse (awa) und Seen (roto) sind ebenfalls heilige Orte, die oft mit spirituellen Ritualen wie Reinigung und Heilung verbunden sind.

Der Whanganui River ist einer der bedeutendsten Flüsse für die Maori und gilt als ein lebendes Wesen. Seit 2017 hat er sogar den rechtlichen Status einer juristischen Person.

Lake Taupō, der größte See Neuseelands, ist ein weiteres Beispiel für ein wāhi tapu, der mit vielen Mythen und Ahnen der Region verknüpft ist.

 

4. Wälder (Ngahere)

Wälder und bestimmte Bäume sind oft heilig, da sie die Heimat der Ahnen und spirituellen Wesen darstellen. Bestimmte heilige Bäume gelten als Orte der Verehrung.

Der Waipoua-Wald im Norden der Nordinsel ist bekannt für den heiligen Kauri-Baum Tāne Mahuta, der als Verkörperung des Waldgottes Tāne gilt.

 

5. Geothermale Gebiete

Die geothermalen Gebiete in Neuseeland, wie die Region um Rotorua, gelten als heilig. Heiße Quellen und Geysire sind oft mit Heilkräften und spiritueller Energie verbunden. Diese Orte werden für rituelle Reinigung und Heilung verwendet.

Te Puia in Rotorua ist nicht nur ein geothermales Gebiet, sondern auch ein Zentrum für Maori-Kultur und Handwerkskunst.

 

6. Inseln

Inseln können ebenfalls heilige Stätten sein, die mit Ahnen oder Göttern in Verbindung stehen. Zum Beispiel gilt Rangitoto Island in der Nähe von Auckland als Ort mit mythologischer Bedeutung.

Kapiti Island ist eine weitere bedeutende Insel, die als Rückzugsort und strategische Festung für die Maori diente und auch spirituelle Bedeutung hat.

 

7. Höhlen

Höhlen spielen in der Maori-Kultur oft eine Rolle als Eingang zur Unterwelt (Rarohenga) oder als heilige Stätten, an denen wichtige Rituale durchgeführt werden.

Einige Höhlen wie die Waitomo-Höhlen gelten als heilig, da sie von den Ahnen genutzt wurden und eine Verbindung zur spirituellen Welt darstellen.

 

8. Vulkane

Vulkane haben für viele Maori-Stämme eine besondere Bedeutung, da sie als Wohnort von Göttern oder Ahnen gelten.

Mount Tongariro, ein aktiver Vulkan im Tongariro-Nationalpark, ist ein Beispiel für einen solchen heiligen Ort. Er spielt eine zentrale Rolle in der Maori-Schöpfungsgeschichte.

 

9. Küstengebiete und das Meer (Moana)

Küstengebiete, besonders bestimmte Strände oder Meeresabschnitte, sind heilig und werden für Zeremonien genutzt, die mit dem Meer und den Ahnen in Verbindung stehen.

Cape Reinga am nördlichsten Punkt Neuseelands ist ein berühmter Ort, der in der Maori-Kultur als der Punkt gilt, von dem die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits reisen.

 

Die heiligen Orte der Maori-Kultur sind tief in die Landschaft eingebettet und umfassen Berge, Flüsse, Wälder, Höhlen, das Meer und bestimmte von Menschen geschaffene Orte wie das Marae.  Jeder dieser Orte hat eine besondere spirituelle Bedeutung, die mit den Ahnen, Göttern oder mythologischen Geschichten der Maori verbunden ist. Sie sind zentrale Orte für Rituale, Zeremonien und den Ausdruck der spirituellen und kulturellen Identität der Maori.

 

 

Schöpfungsgeschichte der Maori

Die Schöpfungsgeschichte der Maori beginnt mit Rangi (Vater Himmel) und Papa (Mutter Erde), die in einer innigen Umarmung zusammenlagen und alles in Dunkelheit hüllten. Ihre vielen Kinder, die Götter der Natur, lebten eingezwängt zwischen ihnen. Um das Licht zu finden, beschlossen die Kinder, ihre Eltern zu trennen.

 

Der Gott des Waldes, Tāne, schaffte es, Rangi und Papa auseinanderzudrücken: Er stellte sich mit den Füßen auf Papa und schob Rangi mit seinen Armen in den Himmel. So entstanden Himmel und Erde, und Licht kam in die Welt. Rangi und Papa trauerten über ihre Trennung, und aus ihren Tränen entstanden Flüsse und Ozeane.

 

Diese Trennung brachte das Leben auf die Erde, und die Götter übernahmen die Kontrolle über verschiedene Naturbereiche, während die Menschheit schließlich von Tāne erschaffen wurde.

 

Er gilt auch als der Schöpfer des ersten Menschen, den er aus Lehm formte und dem er Leben einhauchte.

 

ein möglicher Erfahrungsbericht

Einführung und Erdung

 

Die Reise begann weit entfernt von den Touristenmassen. Schon bei der Ankunft spürte ich die Ruhe dieses Ortes, die sich in mir ausbreitete. Unser Guide führte uns durch die tiefen Wälder, die sich am Ufer entlangziehen, und sprach über die Fünf-Elemente-Lehre. Er erzählte uns von der psychischen Wirkung von Landschaften und wie sie als Spiegel unseres inneren Zustands dienen können. Ich merkte schnell, wie sehr ich mich nach dieser Verbindung gesehnt hatte.

 

Durch einfache Meditationsübungen im Wald, begleitet vom leichten Rauschen der Blätter im Wind, begann ich, meinen Körper zu spüren – wirklich zu spüren, als wäre ich lange nicht mehr vollständig anwesend gewesen. Diese erste Woche legte den Grundstein für alles, was folgen würde. Ich fühlte mich geerdet, als hätte mich der Kontakt zur Erde wieder aufgerichtet.

 

Das Element Erde

 

Die zweite Woche führte uns in den NationalPark, einen Ort von rauer Schönheit. Umgeben von steilen Felsen und uralten Wäldern, stand das Element Erde im Mittelpunkt. In den ersten Tagen kämpfte ich mit der Höhe und dem Gefühl der Isolation in dieser Wildnis. Doch mit jedem Tag wurde ich ruhiger und verwurzelter.

 

Eine Wanderung entlang des Tracks ließ mich die Stabilität der Erde unter meinen Füßen spüren. Während ich Schritt für Schritt auf den rauen, felsigen Wegen ging, begann ich, die Kraft der Beständigkeit in mir zu finden. Das Erdelement schenkte mir nicht nur Sicherheit, sondern auch eine Erkenntnis: Ich war stärker, als ich dachte. Die tiefe Verbundenheit mit dem Boden half mir, eine neue innere Stabilität zu entwickeln.

 

Das Element Wasser

 

Am Lake wurde uns das Element Wasser nähergebracht, und es berührte mich tiefer, als ich es erwartet hatte. Das stille, klare Wasser des Sees war wie ein Spiegel für meine eigenen Emotionen. Ich saß oft stundenlang am Ufer und beobachtete die sanften Wellen. In diesen Momenten wurde mir bewusst, wie viel ich in mir zurückgehalten hatte.

 

Das Wasser löste alte Muster in mir auf – Traurigkeit, alte Ängste und eine tiefe Sehnsucht nach Veränderung. Eine geführte Kajakfahrt auf dem See vertiefte dieses Gefühl. Das ständige Auf und Ab der Wellen brachte mich zum Nachdenken über die Vergänglichkeit aller Dinge. Am Ende der Woche hatte ich das Gefühl, emotional gereinigt und befreit zu sein. Ich fühlte mich offen, durchlässig und bereit für Neues.

 

Das Element Feuer

 

Die vierte Woche am Fuß des schlafenden Vulkans war eine intensive und transformative Erfahrung. Feuer steht für Energie und Transformation, und genau das erlebte ich. Unser Lagerfeuerritual, bei dem wir symbolisch alte Muster verbrannten, war ein kraftvoller Moment für mich.

 

Ich spürte eine aufkeimende Leidenschaft in mir, die lange unterdrückt worden war. Es war, als würde die Hitze des Feuers mein inneres Licht wieder entfachen. Die Wanderung auf den unteren Hängen des Vulkans gab mir Kraft und eine neue Perspektive: Veränderung ist nichts, wovor man Angst haben sollte, sondern etwas, das uns wachsen lässt. Ich verließ diese Woche mit einer neuen Entschlossenheit, meine Träume und Ziele mutig zu verfolgen.

 

Das Element Luft

 

Die frische, klare Luft an den windigen Küsten der Region brachte mir eine neue Leichtigkeit. Das Element Luft steht für Freiheit und Bewegung, und genau das erlebte ich in dieser Woche. Die weiten, offenen Landschaften und die ständig wechselnden Winde schienen meine Gedanken zu klären und alte Blockaden zu lösen.

 

Während der Atemübungen an den Küstenklippen spürte ich, wie meine Lungen sich weiteten, und mit jedem Atemzug kam eine neue Klarheit in meinen Geist. Ich begann, meine Sorgen und Ängste loszulassen und mich dem Fluss des Lebens hinzugeben. Der Wind trug meine alten Gedanken davon, und ich fühlte mich so frei wie schon lange nicht mehr.

 

Das Element Raum

 

Die letzte Woche im National Park war der Höhepunkt der Reise. In der Weite dieses Ortes, umgeben von den schneebedeckten Gipfeln, erlebte ich das Element Raum. In dieser Stille und Weite wurde mir klar, dass Raum nicht nur eine äußere Dimension ist, sondern auch in mir selbst existiert.

 

Ich verbrachte viel Zeit in der Meditation, saß still in einem abgelegenen Tal und ließ die Landschaft auf mich wirken. In dieser Leere fand ich eine tiefe Ruhe. Ich erkannte, dass all die Elemente, die wir in den Wochen zuvor erlebt hatten, in diesem Raum miteinander verbunden sind. Ich fühlte mich vollständig, als ob ich nach einer langen Reise endlich nach Hause gekommen wäre – zu mir selbst.

Integration und Transformation

 

Als wir in der letzten Woche unser Abschlussritual in den sanften Hügeln durchführten, spürte ich, wie sehr sich mein innerer Zustand verändert hatte. Die Kombination aus der Kraft der Landschaften Neuseelands und der Fünf-Elemente-Lehre hat mich nicht nur auf spiritueller, sondern auch auf psychologischer Ebene tief transformiert.

 

Ich habe gelernt, mich mehr mit der Natur zu verbinden und die Elemente in meinem Alltag bewusster zu integrieren. Die Erde gibt mir Halt, das Wasser hilft mir, meine Emotionen fließen zu lassen, das Feuer entfacht meine Leidenschaft, die Luft bringt mir Klarheit, und der Raum schenkt mir inneren Frieden. Ich kehrte nach Hause zurück, nicht als jemand völlig anderes, sondern als jemand, der tief verwurzelt, frei und voller Energie ist – mit einem klaren Blick auf mein Leben und meine Zukunft.